VIDEO
Ich fasse mich hier kurz - ich habe mir nicht alle Vorrunden angesehen aber von allen, die ich kenne, ist das Video hier mit Abstand das beste.
Das Hektisch geschnittene Intro ist stimmig, die Aufnahmen sehen hochwertig aus, sind gut gedreht, beleuchtet, inszeniert, bearbeitet, und so weiter und so fort - Hut ab, absolut krasses Video.
Das einzige, was das Video noch besser machen KÖNNTE, wären ein paar mehr B-Rolls, aber bei einer Rundenlänge von unter 2 Minuten fällt das nicht so hart ins Gewicht, weil es immer was fürs Auge gibt und einfach nicht langweilig wird, auch die Nachbearbeitung ist gut gelungen und passt sehr gut.
Ich habe an diesem Video nichts auszusetzen und gebe hier die volle Punktzahl, für eine Vorrunde ist das komplett übertrieben aber gerne mehr davon.
AUDIO
Auch hier kann ich nicht viel kritisieren, die Mische ist ordentlich und außer einer kurzen Stelle in der Hook ist auch alles leicht zu verstehen, die Melodischen Doubles ab dem Drop passen schön ins Klangbild und werten den Sound sehr gut auf - man merkt, dass der Typ sich auf dem Beat wie zuhause fühlt.
Die ruhige Stimmlage im Intro und der Wechsel in den druckvolleren, schnelleren Part wirkt auch nicht zu abrupt sondern sehr stimmig und gut gesetzt, das harmoniert klasse mit dem Beat.
Die Hook passt ebenfalls sehr gut ins Klangbild und geht melodisch sehr gut ins Ohr, abgesehen von einer zu undeutlichen Stelle gibt es auch da nichts zu bemängeln.
Durch und durch eine sehr starke Audio, alles passt sehr gut zusammen und erzeugt eine krasse Stimmung, die Hook ist zwar etwas voll aber noch im Rahmen, darf nächstes mal aber auch gern einen ticken verständlicher sein, da musste ich 2-3 mal reinhören um alles rauszuhören. Ich gebe 6 Punkte.
TEXT
Die ersten paar Zeilen wirken wie Füllmaterial, die "Mikrofon kalibrieren" Line ist dann die erste die ich als Front wahrnehmen konnte. "Opfer meines Flows und Talents" kann man durchaus so in den Text packen, wenn man dann entsprechend Flowtechnisch gut abliefert.
"Ich red zu Äquivalent" ist dann ein ganz ganz böser Fehler, das Wort was hier eigentlich hin sollte wäre "Eloquent" (Wortgewandt) und nicht "Äquivalent" (Gleichwertig). Das war etwas unangenehm.
Entjungfern-Zeile weil der Gegner eine Frau ist - meinetwegen, kein Geniestreich aber geht unkreativer. "Frauen in deinem alter fallen bei mir in Ohnmacht" und "all deine Friends stehen in meiner Crowd" sind keine direkten Punchlines aber cool gedacht und sticheln ganz gut.
Nachdem ich mir die Quali von Lysixx für das verstehen einer späteren Zeile angehört habe, habe ich den Bezug hinter der Koch-Line verstanden, die ich vorher als Füllerline wahrgenommen habe, ist ein ganz netter Flip.
Du fickst dich selbst mit dem Sound" ist mittlerweile einfach overused, wenn das in den Text eingebaut werden soll, hätte das etwas origineller formuliert werden müssen.
"All meine Homies sind in deiner Playlist vertreten und du sagst die Gang wäre wack?" Ist ein okayer front, aber will auch nicht so richtig angreifen. Den Kontrast zwischen Powerfrau und rumheulen wie ein Kind aufzuzeigen ist dann wieder gut, aber da hätte man mehr drauf rumreiten können.
In der Hook fand ich die Zeilen "Dein Englisch klingt wie meins - wenn ich kein Englisch könnt" und "du bist es nicht, aber du bist Ass" zwar stumpf, aber witzig.
Ein paar gute Ansätze sind vorhanden, leider gab es einiges an Füllerlines und die Punches die ich gefunden habe sind auch leider nicht allzu harte Treffer. Der Fehler mit "Äquivalent" ist ziemlich bitter und ich habe oft das Gefühl, dass da nicht das ganze Potential ausgeschöpft wurde, was die Angles angeht. Ich gebe hier 3 Punkte.
DELIVERY
Im Intro mag ich die Variationen in der Stimmlage sehr, das baut gut Stimmung auf. Der Flowwechsel, der zusätzliche Druck und die melodischen Doppelspuren beim Drop fallen auch in dieser Kategorie positiv auf. Insgesamt wird hier hauptsächlich durch den Flow gepunktet, der wirklich Top auf den Beat passt. Bis zur Hook wirkt auch alles leicht überheblich, was der Delivery zugute kommt und auch das kurze "Ah" direkt vor der Hook zeugt von Stilsicherheit, perfekt platziert. Die Hook selbst setzt auf Musikalität und wirkt sehr episch, harmoniert gut mit dem Beat und passt einfach ins mächtige Gesamtbild der Runde.
Die Delivery ist zwar nicht komplett typisch für eine Battlerunde, aber passt und man merkt einfach, dass der Typ weiß, wann er wie rappen muss, um gut auf dem Beat zu klingen. Etwas mehr in Richtung offensive und die volle Punktzahl ist drin, bis dahin gebe ich hier 2 Punkte.